Intrathekale Morphintestung und Pumpenimplantation

Wenn eine Dauermorphintherapie beim Schmerztherapeuten trotz hoher Dosierung nicht ausreichend wirkt oder Nebenwirkungen macht, kommt eine intrathekale Morphintestung unter stationären Bedingungen infrage.

Dazu wird in Vollnarkose ein sehr dünner Katheter in den Nervenwasserraum um das Rückenmark eingebracht und mit einem Port unter der Haut verbunden. Über eine externe Mikropumpe und den Port wird dann über mehrere Tage stationär getestet, wie sich eine Morphingabe im Nervenwasser (Liquor) auf den Schmerz auswirkt.

In der Regel kommt man mit 1 Prozent der Dosis aus, die sonst als Tabletten gegeben wird.

Das heißt bei einer Tagesdosis von 400mg Morphin reicht im Liquor eine Dosis von 4mg/Tag, um die gleiche oder eine bessere Wirkung auf den Schmerz zu erzielen. Die Nebenwirkungen wie z.B. Übelkeit sind deutlich geringer.

Hat sich die Schmerzwirkung des intrathekalen Morphins bewährt, dann kann nach einer Pause von 4-6 Wochen eine Medikamentenpumpe unter die Bauchhaut implantiert werden. Das Nachfüllen ist meist nur alle 60-70 Tage in unserer Praxis erforderlich.

Bei Spastik kann eine Testung mit Baclofen in ähnlicher Weise erfolgen. Zur Reduktion von Spastik sind meist programmierbare elektrische Pumpen erforderlich.