Minimal-invasive ISG-Arthrodese

Schmerzen des Kreuzdarmbeingelenkes sind sehr häufig und machen etwa 25% aller ins Bein ausstrahlenden Schmerzen aus. Meist ist es ein vorübergehender Zustand, der durch Medikamente und Physiotherapie wieder ausheilt. Bei sehr hartnäckigen, über Wochen andauernden Schmerzen sind Injektionen in das Ileosakralgelenk hilfreich, sowohl mit der Computertomographie wie mit dem C-Bogen. Injiziert wird in der Regel ein Gemisch von lokalem Betäubungsmittel und entzündungshemmenden Cortison, ähnlich wie bei Knie- oder Hüftgelenksschmerzen. Nach 4 Injektionen im Abstand von etwa 2-3 Wochen sind etwa 80% der so behandelten Patienten wieder schmerzfrei oder haben nur noch geringe Schmerzen.

Sind die Injektionen nur von kurzer Dauer, dann kann eine ISG-Arthrodese sehr hilfreich sein. Arthrodese heißt: „Gelenkversteifung“. Die Knochen des Beckens sind sowieso nur minimal gegeneinander beweglich, etwa 10 Grad im ISG- Gelenk. Eine Versteifung wirkt sich kaum merkbar aus, kann aber den immer wieder kehrenden Schmerz in über 80 % deutlich reduzieren. Eine neue minimal-invasive Methode (i-fuse Verfahren der Firma Si-bone) steht seit 2009 zur Verfügung und wird nun auch in Deutschland zunehmend und mit großem Erfolg angewandt. Die hohen Erfolgsraten sind in vielen international anerkannten Studien belegt und können auch durch unsere Erfahrung in den letzten drei Jahren bei über 100 Patienten bestätigt werden.

Dabei werden in Vollnarkose dreieckige Titanstifte über einen 5cm Hautschnitt seitlich am Becken in die Beckenknochen eingesetzt. Der Eingriff dauert etwa 30 Min., danach folgt eine mehrtägige langsame Mobilisierung mit zwei Unterarmgehstützen, die drei Wochen benutzt werden sollten. Eine normale Belastung ist nach 4-6 Wochen bei 80% der Patienten wieder möglich.