LWS – Operationen bei Bandscheibenvorfällen

Bei akuten Schmerzen der Lendenwirbelsäule mit Ausstrahlung ins Bein lohnt sich in den meisten Fällen eine anfängliche konservative Behandlung mit Schmerzmedikamenten, Cortisontabletten, Bettruhe und Wärme. Wenn damit in 1-2 Wochen keine signifikante Besserung zu erzielen ist, sollte eine Kernspintomographie angefertigt und über den nächsten Therapieschritt mit einem Spezialisten gesprochen werden. Bei aushaltbaren Schmerzen ohne hochgradige Lähmungen kommt eine computertomographie-gesteuerte Injektionsbehandlung (PRT) infrage. Wenn sich die Schmerzen darunter bessern, ist keine Operation erforderlich, da viele Bandscheibenvorfälle im Laufe der Zeit von allein schrumpfen.

Wenn die Schmerzen aber anfänglich zu stark sind oder sich nicht wesentlich bessern, kommt ein operativer Eingriff infrage. Dieser wird stationär in Vollnarkose durchgeführt, je nach Umfang mit 4-6 Tagen Aufenthalt in der Klinik.

Bei einer Bandscheibenoperation wird standardmäßig mit dem Operationsmikroskop gearbeitet. Nur in sehr wenigen Fällen ist ein endoskopischer Zugang von Vorteil. Dabei wird nur das ausgetretene Bandscheibengewebe entfernt, nicht die restliche Bandscheibe. Bandscheibenknorpel ist keine „Gallertmasse“ wie in manchen Zeitschriften geschrieben wird, sondern von fester Konsistenz etwa wie gekochte Shrimps. Nach einem Bandscheibenvorfall bleibt ein Defekt in der Bandscheibe zurück, der mit oder ohne Operation bei körperlichen Arbeiten eher zu Rückenschmerzen führt. Bei leichter körperlicher Tätigkeit sind meist keine Folgen zu spüren.