Mit zunehmenden Alter kommt es durch Alterungsprozesse bei relativ vielen Menschen nicht nur zu Verengungen des Wirbelkanals, sondern auch zu Instabilitäten wie z.B. Gleitwirbel oder Verengungen bei vorbestehenden Skoliosen (S-förmige Krümmung der Wirbelsäule). Dies muss nicht immer Schmerzen machen, aber in bestimmten Fällen führt es zu heftigen Schmerzen in einem oder beiden Beinen, so dass die Gehstrecke immer weiter eingeschränkt wird.
Die Ursache der Verengungen des Wirbelkanals (Spinalstenose) oder der Austrittslöcher der Nervenwurzeln (Foramenstenosen) sind hier die Instabilitäten. Das Wirbelgleiten ist nur durch eine aufwendige Operation zu heilen, bei der die Wirbel mit einem Schrauben-Stab-System miteinander fixiert werden. Der Bandscheibenraum wird zusätzlich ein- oder beidseitig ausgeräumt und mit Knochen und einem Platzhalter gefüllt mit dem Ziel, dass die Wirbel knöchern verschmelzen (Fusion). Dann sind die Schrauben nach 1-2 Jahren nicht mehr notwendig, müssen aber nicht notwendigerweise entfernt werden.
Stabilisierungs-Operationen können offen chirurgisch oder minimal-invasiv durchgeführt werden. Die Methoden richten sich nach der Komplexität der krankhaften Wirbelveränderungen. Unabhängig von der Technik ist auch bei mehrstündigen Operationen selten eine Blutübertragung erforderlich und die Patienten können in den meisten Fällen am Folgetag zur Toilette mobilisiert werden. Die Gabe von Schmerzmitteln ist individuell verschieden und muss der Situation angepasst werden. In der Regel können Patienten nach einer solchen Operation nach 5-8 Tagen das Krankenhaus verlassen und wieder in die häusliche Umgebung zurückkehren. Eine Reha—Behandlung sollte frühestens nach 6 Wochen begonnen werden, wenn die Wundheilung abgeschlossen ist.
Die Erfolgsrate der Stabilisierungsoperationen hängt von den vorbestehenden Beschwerden und der beruflichen Belastung ab. Bei überwiegenden Beinschmerzen vor der Operation, wie er bei Wirbelgleiten und Skoliosen häufig ist, sind Erfolge in 75% zu erwarten, insbesondere, wenn die Patienten nicht mehr im Arbeitsprozess stehen. Ansonsten gilt, dass keine Stabilisierungsoperation den Patienten fit für eine körperliche Belastung machen kann. Leichte körperliche Tätigkeiten sind nach 6 Monaten in der Regel wieder machbar.
Bei mehrfachen Bandscheibenvorfällen an der gleichen Bandscheibe werden Stabilisierungsoperationen meist nach der dritten Operation zur Vermeidung immer neuer Bandscheibenvorfälle an gleicher Stelle gemacht. Bei reinen Rückenschmerzen kann eine Spondylodese auch eine Option sein.
Bei Frakturen der LWS und BWS sind Stabilisierungsoperationen ebenfalls häufig erforderlich. Sie können sowohl offen chirurgisch wie in bestimmten Fällen minimal-invasiv durchgeführt werden.